- 95 -

1204 o. O. o. T.

duc. a. 3. ep Cypr. a. 3.

Henricus dei et beate Marie beatique Johannis gracia dux Slesie schenkt dem Sandstifte 10 Mk. von der Breslauer Münze jährl. zur Bekleidung, ferner zur Beschuhung die herzogl. Abgabe podworowe (vgl. hierüber Roepell I. 316, Tzschoppe und Stenzel 11, Görlich Prämonstat. zu St. Vinc. I. 42, Stenzel Bisth. Urk. S. 61) auf den Stiftsgütern Gorka (Gorkau) nebst Umkreis, Budisschovo (Gr. u. Kl.- Baudis), Tynoch (Kl.-Tinz), Muchobor (Kl. Mochbern), Gay (Gabitz), Oltauschino (Oltaschin), Procovo (Brockau), Strelovo (schwerlich Strehlitz bei Schweidnitz, da dieses in No. 935 neben Strelovo genannt wird), Janikovo (Jankau bei Ohlau), Holesnicha Coseborii (Kl.-Oels bei Oels), Sarischa (Zarzisk bei Rosenberg), Ackerstücke in Brinkovo bei Buchta (später zu Brockau geschlagen) und in Smarchov (Schmortsch), ferner vier Ochsen (bei jedem Abgange zu ergänzen), ein Pferd, Sommer- und Winter-Aussaat und das Recht, in des Klosters Fleischbank auch grosse Thiere zu schlachten.

Das Orig. nicht mehr erhalten, eine Abschrift des XV. Jahrb.. auf dem Staatsarch. cop. authent. (D. 17) f. 16. Heyne I. 233 giebt den Inhalt nach dem Chr. abb. b. M. 166 an, wo jedoch die Orthographie der Ortsnamen mehrfach verändert ist. Die Urkunde ist verdächtig, sagt doch schon die Chr. abb. S. M. a. a. O. darüber: Tamen hec omnia jura per negligenciam et nimis antiquatam taciturnitatem privilegiorum sunt abolita et extincta.
Auffallend ist noch die Uebereinstimmung mit der ganz gleichen Urkunde für das Vincenzstift (No. 97), die vielleicht als Vorbild gedient hat.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.